Herzlich Willkommen! in unserem Chat
http://felicitas.mainchat.de/
einfach einen Namen eingeben und auf Login klicken
http://www.k-tv.at/cms/index.php?option=com_content&task=blogcategory&id=16&Itemid=12
K-TV...live...
Gebetsschule
Beten heißt: in eine Liebesgeschichte mit Gott eintreten. Man kann nicht sagen, beten sei schwer oder leicht. Beten ist so individuell, wie du selbst einmalig und individuell bist. Darum ist es wichtig, daß du Deine ganz eigenen Erfahrungen mit dem Beten machst. Hier sind einige ganz praktische Ratschläge, die dir helfen sollen, dein Leben aus der Tiefe, der Kraft und der Schönheit des Betens heraus zu gestalten:
- Wenn du betest, tue es regelmäßig! Wenn du nur betest, wenn du in höchster Not bist oder wenn du gerade ein schönes Gefühl hast, wirst du kein Stück vorankommen. Denn was ist das für eine Liebesbeziehung, die immer nur dann beschworen wird, wenn du gerade Liebe nötig hast? Mache dir also einen konkreten Plan mit festen Gebetszeiten (wann und wie verrichte ich mein Morgengebet?; wann, wo und wie bete ich tagsüber?; wie sieht mein Abendgebet aus?...). Wie dein Gebetsplan aussieht, mußt du ganz allein für dich entscheiden. Nur prüfe dich immer wieder, ob du wirklich regelmäßig betest.
- Wenn du betest, nimm dir Zeit! Gott freut sich über jedes Stoßgebet, über jeden kurzen Aufschwung deines Herzens zu ihm. Wenn du aber in echte Beziehung mit Gott kommen willst, brauchst du dafür richtig Zeit. Wichtig ist es, gerade für die regelmäßigen Gebete bewußt Zeit einzuplanen. Die Zeit, die man Gott schenkt, bekommt man zurück - so lehrt uns eine alte Erfahrung.
- Bete mit dem Herzen! Eine Faustregel ist: Ein Gebet, das nur mit dem Mund und nicht aus ganzem Herzen gesprochen ist, ist kein Gebet. Bewährt hat sich, sich vor dem Beten von aller Ablenkung zu befreien und gewissermaßen aus der Stille und der inneren Sammlung heraus Gott zu suchen - von Herz zu Herz. Allerdings ist ein Gebet nicht deshalb gut, weil dabei viele Gefühle und eventuell sogar Tränen mit im Spiel sind. Ein Gebet aus der Nacht des Nicht-mehr-fühlen-Könnens ist in den Augen Gottes mit Sicherheit mehr wert als die gefühligsten Stunden, in denen man Gottes Gegenwart quasi mit Händen zu greifen meinte.
- Wechsle immer wieder zwischen freien und vorformulierten Gebeten! Wenn das Gebet ein Gespräch mit Gott ist, dann liegt es auf der Hand, daß es kein schöneres Gebet als ein freies Gebet gibt. Dabei müssen wir aber beachten, daß wir nicht in fruchtlose Monologe verfallen, sondern uns in das tiefere Beten des Heiligen Geistes in uns einschwingen. Im Vaterunser hat Jesus uns ein Gebet gelehrt, an dem sich menschliches Beten orientieren muß. Die Bibel ist voll von richtigen Gebeten, die uns zurückholen in die wahre Sprache der Beziehung zu Gott. Das Buch der Psalmen ist voll von großen Gebeten, aus denen man sich nach Herzenslust das herausgreifen sollte, was einen anspricht. Und noch eine Erfahrung: Lerne bestimmte Gebete, die dich besonders ansprechen, auswendig! Es wird Stunden in deinem Leben geben, in denen du nicht mehr fähig bist, frei zu beten. Dann ist ein vorformuliertes Gebet eine große Hilfe.
- Bete alleine und bete mit anderen! «Wenn du betest, geh in dein Kämmerlein!», heißt es im Neuen Testament. Damit ist gesagt: Gib nicht an mit deinen Gebeten, rede nicht so viel davon, tu es einfach. Das Gebet ist etwas vom Persönlichsten, was ein Mensch hat: Auge in Auge mit seinem Gott allein zu sein. Wer aber immer nur für sich allein betet, dem fehlt die Weite, der ist in Gefahr, nur an sich zu denken. Auch Jesus hat gemeinsam mit seinen Jüngern gebetet. In den Gottesdiensten zeigt sich, daß die Kirche eine große Gemeinschaft des Gebetes ist, in der unter anderem auch für dich gebetet wird. Aber auch über den Gottesdienst hinaus sollen Christen versuchen, miteinander zu beten, etwa in der Familie oder im Freundeskreis. Wer aber immer nur in der Gemeinschaft betet, dem fehlt die Tiefe, der ist in der Gefahr, niemals einen Gott zu erfahren, den ihr ganz persönlich meint. Darum ist es wichtig alleine und mit anderen zusammen zu beten.
- Unterstütze dein Gebet durch deinen Leib! Versuche ganzheitlich zu beten - mit dem Körper, mit deinen Gefühlen, mit deinem Geist! Probiere aus, was dir hilft, tiefer zu werden.
- Beziehe alle Arten des Gebetes in dein Beten mit ein! Man unterscheidet drei Grundformen des Gebetes: das Lob- und Preisgebet, das Bittgebet und das Dankgebet. Das Bittgebet darf nach dem Willen Jesu durchaus sein, aber wer in einer wirklichen Beziehung mit Gott lebt, wird feststellen, wie schön es ist, Gott so zu loben, wie es in den Psalmen vorgezeichnet ist. Über das Lob Gottes bekommt man eine ganz andere, positive Lebenseinstellung. Man lernt, für alles zu danken, sogar für das Schwere und für das Leid.
- Bete deinen Glauben! Jeder Christ, der seinen Glauben lebt, spricht zu vielen Gelegenheiten das Glaubensbekenntnis. Es sollte aber nicht beim bloßen Dahersagen bleiben, sondern es sollte mit meinem Leben etwas zu tun haben, etwas verändern.
- Bete dein Leben! Bete dein Leben - lebe dein Beten! Bete dein Leben: Entdecke, daß es nichts gibt, was du Gott nicht sagen kannst. Unterbreite ihm alle deine Pläne, deine Wünsche, deine Sehnsüchte. Gott will mit deinem Leben das, was du dir zuinnerst wünschst. Er will dich unendlich glücklich machen. Darum führt er dich - manchmal auf Wegen, die du zuerst nicht verstehst. Und manchmal bewahrt er dich vor Dummheiten, die du dir heute wünschst und worüber du morgen den Kopf schütteln wirst. Lebe dein Beten: Es geht den meisten Menschen so, daß sie im Beten weiter sind als im Leben. Im Gebet fallen die großen Worte - und im wirklichen Leben geht's armselig daher! Bei den Indianern gibt es ein Sprichwort: Wirf dein Herz über den Fluß und dann - schwimm dahinter her! Also: Hab keine Angst, Gott etwas Großes zu sagen, weil du dich kennst und weißt, daß du vielleicht ein fürchterlich schwacher und inkonsequenter Mensch bist. Gott weiß auch das von dir. Aber er liebt es, wenn du im Gebet dein Herz über den Fluß wirfst! Er will nicht, daß du kleinmütig und verzagt zu ihm kommst. Er rechnet damit, daß du mit buchstäblich unendlicher Erwartung an ihn herantrittst.
- Bete in der Gemeinschaft der Kirche! Zur Gemeinschaft der Kirche gehören die Lebenden und die in der Gnade Gottes Verstorbenen. Wie diese Heiligen im irdischen Leben bereits für andere da waren, so denken und fühlen sie auch jetzt mit uns mit. Man kann zu den Heiligen beten, sie um ihre Fürsprache bei Gott bitten.
Wenn du diese Serie studierst, ist es unser Herzenswunsch, dass dein Leben von Gebet durchdrungen wird und du im Schatten des Allmächtigen lebst. Gebet ist nicht einfach nur eine Gebetsveranstaltung, sondern eine Beziehung und eine Partnerschaft mit dem Heiligen Geist, der Leben und Vitalität bringt. Wie Suzette sagt: Es geht gar nicht darum, WIE LANGE du betest oder WIEVIEL, Hauptsache ist, DASS du betest! Möchtest du davon wegkommen, etwas beweitsen oder vorführen zu müssen in deinen Gebetszeiten? Möchtest du eine Ernte einholen durch die Gebete, die du betest? Möchtest du die Bestimmung einer Stadt beeinflussen, wie auch Abraham das seinerzeit tat? Dann lass uns doch gemeinsam einige der Schlüssel, Fallen und Gipfel des Gebets anschauen, welche Suzette und Gayle im Schmelztiegel des Lebens erkannt und ausgearbeitet haben.

Gebetsschule - eine Anleitung der hl. Teresa von Avila (1515-1582)
Sie lebte nich, sie betete, so beschreibt sie der Dichter Reinhold Schneider das Leben von Teresa von Avila, die bereits 1622 heilig gesprochen wurde und 1970 als erste Frau in der kath. Kirche zur offiziellen Kirchenlehrerin erhoben wurde, Teresa entwickelte eine Anleitung zur Lebensvereinfachung: das innerliche Gebet. Es ist gedacht für Menschen, die in einem normalen Arbeitsleben stehen.
Sieben Schritte zum innerlichen Gebet:
1. Finde immer wieder Zeit, um zur Rue zu kommen.
2. Suche dir einen Platz, an dem du möglichst nicht gestört wirst.
3. Setze dich bequem hin und gib im Ausatmen keine Anspannung ab.
4. Schließ' die Augen und habe keine Erwartung an Kommendes.
5. Lass dein bewusstes Denken ruhen.
6. Um deine umherschweifenden Gedanken und Kräfte zu sammeln,
richte dich in einer kurzen Gebetsanrufung, die du innerlich,
wiederholst, auf Gott aus.
7. Sehr bald spürst du die innere Sammlung und Ruhe, die sich von
selbst einstellen. In dieser Hingabe tust du von dir aus rein gar nichts.
Bete und arbeite!
Neben einem persönlichen Gebet sind dir Pflichten zugeteilt die du in
deinem Alltag erfüllen musst. Pflege Kontakt zu anderen Menschen,
vor allem zu jenen, die dich brauchen. Indem du einfach für sie da bist,
trägst du wesentlich dazu bei, in ihnen eine größere Liebe zu
den Menschen und zu Gott zu entwickeln.
Sei barmherzig mit dir und anderen!
Mache dir keine Gedanken, wenn du die Zeit des innerlichen Gebetes,
nicht lange ausdehnen kannst, weil dich eine wichtige Aufgabe ruft. Gib
jedoch
auch acht, dich nicht in deinem Tun oder sogar in der Nächstenliebe
zu verlieren. Halte auch bei Rückschlägen durch! Maße dir nicht an,
über andere zu richten.
Finde dein Glück in deinem Alltag!
Es gibt viele Menschen, die sich nur wenige Minuten am Tag dem innerlichen
Gebet widmen. Auch sie gelangen durch ein sinnvolles Engagement im Alltag
zur Freiheit des Geistes, ohne viel darüber zu reflektieren, schenkt sich ihnen
eine Art Glückseligkeit. Die Seele eines solchen Menschen hat durch sein
Tun tiefen Frieden gefunden.
Strebe nach der höchsten Aufgabe!
Sie besteht darin, den eigenen Willen dem Willen Gottes gleichförmig zu
machen. Dies kann nicht nur, wie oft angenommen, in Zurückgezogenheit
geschehen, sondern mitten in der Aktivität des Lebens.

Mündliches, betrachtendes kontemplatives
"Das Gebet ist der Atem des
Glaubens"
Hamburgs emeritierter Erzbischof
Ludwig Averkamp hat jetzt eine
Gebetsschule gegründet. Warum?
Ich spürte, dass das Gebet so unentbehrlich für die Seele
war wie Nahrung für den Körper", schreibt Gandhi in
"The Nation's Voice". Vielen Menschen mangelt es an
geistlichem Proviant, doch sie kennen die Rezepte gegen
?
"Beten beginnt schon, wenn man irgendwo
unterwegs ist und auf einmal innehält, nach oben schaut
und fragt: Was soll das eigentlich alles? Warum mache
ich das? Führt das eigentlich irgendwohin?", sagt
Averkamp. "Das Gebet ist der Atem des Glaubens.
Glaube heißt ja nicht nur, bestimmte Wahrheiten für
wahr zu halten. Glaube wie Gebet ist ein Rufen, ein
Hineinrufen ins Dunkel: Gott, bist du da? Es ist
notwendig, auf die Gassen zu schauen, wenn man
seine Wege geht. Aber wehe dem, der da nicht mehr
zu den Sternen aufschaut! Nur wer die Frage nach
dem Horizont seines Lebens in sich hochkommen lässt,
hat eine Chance, auch zum Beten zu kommen. Dazu
aber bedarf es der Wegbegleiter. Es muss andere geben,
Betende, die die Hände ausstrecken und sagen:
Komm, ich geh mit."
sein Projekt vielen Seelen hilft, wieder satt zu werden.
Denn auch das sagte Gandhi: "Der Körper braucht oft
das Fasten, um sich gesund zu halten, doch ein Gebetsfasten
gibt es nicht - Sie können sich keinesfalls am Beten überessen."
www.kirchenweb.at/schoenborn/kardinal/jahresreihe3/katechese307.htm

Wote von Pfarrer von Ars....
Anbetung
Gäbe es im Himmel einen Tag ohne Anbetung -wäre es nicht mehr der Himmel. Und wenn die Verdammten trotz ihrer Qualen Gott an beten könnten, gäbe es keine Hölle.
Betrachtend beten - betend betrachten. Warum gibt es so viele Laue, Haltlose und Gleichgültige? Darum weil man sich nicht täglich der Betrachtung widmet.
Beichte
Ohne das Sakrament der Buße wären wir wirklich arm daran. Meine Kinder, man kann die Güte Gottes nicht begreifen, die Gott uns erwies, als er dies große Sakrament der Buße einsetzte.
Sagte man den Verdammten in der Hölle: "Wir werden an den Eingang der Hölle einen Priester stellen. Jeder, der beichten will braucht nur hinauszugehen...wie schnell würde die Hölle sich leeren und der Himmel sich bevölkern. Wir haben die Zeit und die Möglichkeit, die die Verdammten nicht haben."
Christ
Ein wohlunterrichteter Christ läßt sich von zweierlei führen; vom Hausverstand und vom Gehorsam.
Demut
Was der Teufel am meisten fürchtet ist die Demut. Die Demut ist die große Hilfe zur Gottesliebe, der Stolz das große Hindernis zur Heiligkeit. Der Stolz ist das Bindeglied in der Kette der Laster, die Demut das gemeinsame Band aller Tugenden. Ein Heiliger wurde einmal gefragt, welche die erste unter den Tugenden sei. Er antwortete: "Die Demut‘ -"Und die zweite?" -" Die Demut". "Und welche die dritte?" -Und er antwortete wieder: "Die Demut‘
Frieden
Wie, durch das Kreuz den Frieden verlieren? Das Kreuz ist es ja gerade, das ihn uns erwirken muß. All unser Elend kommt davon her, daß wir es nicht lieben.
Frömmigkeit
Die Religion wird oft falsch verstanden. Seht, meine Kinder, da ist zum Beispiel eine Person, die an ihr Tagewerk gehen sollte.
Sie ist von dem Gedanken erfüllt, große Bußübungen zu verrichten, die halbe Nacht im Gebet zu verbringen; wenn sie klug wäre, würde sie sich sagen! Nein, das darf ich nicht tun, denn ich werde morgen meine Pflichten nicht erfüllen können, ich werde schläfrig und verdrossen sein und jede Kleinigkeit wird mich zur Ungeduld reizen; es wird mir nicht gelingen, auch nur die Hälfte dessen zu erledigen, was ich erledigen könnte, wenn ich nachts geschlafen hätte.
Gebet
Der Mensch kennt zwei Rufe, den des Engels und den des Tieres. Der Ruf des Engels ist das Gebet, der Ruf des Tieres aber die Sünde. Der liebe Gott braucht uns nicht. Wenn er uns auffordert zu beten, dann deshalb, weil er unser Glück will und wir dies nur im Gebet finden. Wenn er seine kleinen Geschöpfe kommen sieht, neigt er sich uns zu, wie ein Vater es tut, um sein Kind anzuhören, das mit ihm sprechen will.
Je mehr wir beten, desto mehr wollen wir beten. Wer nicht betet, wendet sich ganz der Erde zu und ist wie ein Maulwurf, der bemüht ist, ein Loch zu graben, um sich zu verstecken. Er liebt nur Irdisches und Materielles. Stumpfsinnig, ohne Gefühl für das Göttliche, denkt er nur an zeitliche Güter.
Wenn der Teufel jemanden zugrunde richten will, beginnt er damit, ihm einen großen Widerwillen gegen das Gebet einzuflößen. Beim Gebet hat die Zeit keine Stunde.
Je mehr man betet, desto mehr kann man beten. Es ist wie mit einem Fisch, der zuerst an die Oberfläche des Wassers schwimmt, dann immer tiefer taucht. So taucht auch die Seele in die tiefste Tiefe und verliert sich in der Freude am Gespräch mit Gott.
Geduld
Eine Stunde Geduld ist mehr wert als mehrere Tage Fasten.
Glaube
Meine Kinder, wer gut den Glauben kennt, für den gibt es immer Hilfe. Sollte er sich auf allen möglichen Irrwegen verlieren, so besteht noch immer Hoffnung, daß er zu Gott zurückfinden wird, und sei es auch erst in seiner Todesstunde. Wer nicht genügend Wissen hat von seiner Religion, gleicht dem bewußtlosen Todkranken. Er erkennt weder die Schwere der Sünden, noch die Schönheit seiner Seele, noch den Wert der Tugend. Er fällt von einer Sünde in die andere ...Ich denke mir oft, daß die Mehrzahl der Christen, die sich verdammen, aus Mangel an Belehrung sich ins Verderben stürzen.
Gott - seine Barmherzigkeit
Der liebe Gott ist ebenso bereit, uns zu verzeihen, wenn wir ihn darum bitten, wie eine Mutter bereit ist, ihr Kind aus dem Feuer zu ziehen.
"Ich habe so viel Böses getan, daß mir Gott nicht mehr verzeihen kann". Meine Kinder, das ist eine große Gotteslästerung. Hier wird der göttlichen Barmherzigkeit eine Grenze gesetzt, und sie ist doch grenzenlos und unendlich. ..der liebe Gott verzeiht, wenn ihr aufrichtig beichtet, es von Herzen bereut und den Vorsatz habt, es nicht wieder zu tun.
Unsere Fehler sind Sandkörner im Vergleich zu dem mächtigen Berg der göttlichen Barmherzigkeit.
Leichter ist es, in den Himmel zu kommen als in die Hölle, so groß ist die Barmherzigkeit Gottes.
Gott - seine Gerechtigkeit
Der liebe Gott ist nicht grausam, er ist aber gerecht. ..Glaubt ihr, er wird euch mit offenen Armen empfangen, wenn ihr ihn ein Leben lang verachtet? Es gibt sowohl für die Gnade als auch für die Sünde ein Maß : ist es voll, dann zieht sich Gott von uns zurück. Was würdet ihr von einem Vater halten, der ein böses Kind genauso behandelt wie ein artiges? Würdet ihr ihn nicht vorwerfen, daß er nicht gerecht ist? So wäre auch Gott nicht gerecht, wenn er keinen Unterschied zwischen denen machen würde, die ihn dienen, und denen, die ihn beleidigen.
Güte
Wieviele werden uns beim jüngsten Gericht vorwerfen: "Wenn ihr auf unsere Beleidigungen nur mit Güte und Liebe geantwortet hättet, wären wir jetzt gerettet".
Heiligkeit
Wir können Heilige werden - wenn nicht durch die Unschuld, so doch wenigstens durch Buße und Sühne.
Das Merkmal der Auserwählten ist die Liebe, das Merkmal der Verdammten der Haß. Kein Verdammter liebt einen anderen Verdammten. ..Die Heiligen lieben jeden, sie lieben besonders ihre Feinde.
Wenn du kein Heiliger bist, wirst du ein Verstoßener sein. Einen Mittelweg gibt es nicht. Sieh dich vor: entweder bist du das eine oder das andere! Alle, die den Himmel eines Tages besitzen, werden Heilige sein.
Himmel
Gute Christen, die sich mühen, ihre Seele zu retten, sind immer glücklich und zufrieden. Sie genießen schon im voraus die Seligkeit des Himmels. Sie werden für ewig glücklich sein, während die schlechten Christen, die sich selbst verdammen, immer zu bedauern sind; sie murren, sind traurig und werden es die ganze Ewigkeit sein. Hier bleibt keiner von uns.
Mögt ihr suchen, in jeglichem Wohlstand und Vergnügen, ihr werdet euer Glück nicht finden. Die ganze Erde kann eine unsterbliche Seele ebensowenig zufriedenstellen, wie ein Fingerhut voll Mehl einen Hungernden sättigen kann. Der liebe Gott hat uns auf die Erde gestellt, um zu sehen, wie wir uns hier bewähren. Wenn wir das bedenken, wenden wir stets unseren Blick dem Himmel zu, unserer wirklichen Heimat.
Wir sind in dieser Welt, aber nicht von dieser Welt; deshalb sagen wir jeden Tag: "Vater unser im Himmel !" Wir dürfen unseren Lohn erst erwarten, wenn wir im Vaterhaus sind.
Hölle
Die Hölle ergibt sich aus der Liebe Gottes. Die Verdammten werden rufen: Wenn uns Gott nicht so geliebt hätte, würden wir weniger leiden. Die Hölle wäre nicht mehr die Hölle. Aber so geliebt worden zu sein! Welch eine Qual!
Wenn ein Verdammter ein einziges Mal nur sagen könnte: "Mein Gott, ich liebe dich!", gäbe es für ihn keine Hölle mehr. Diese ärmste Seele. Sie hat die Fähigkeit zu lieben verloren, die sie erhalten hatte und nicht zu gebrauchen wußte. Ihr Herz ist ausgetrocknet wie die Weinbeere nach der Kelter. Kein Friede mehr, keine Seligkeit in dieser Seele, weil es in ihr keine Liebe mehr gibt. Nicht Gott verdammt uns, wir verdammen uns durch unsere Sünden. Die Verdammten klagen nicht Gott an, sondern sich selbst.
Jugend
Wie herrlich, wie großartig ist es, seine Jugend Gott zu schenken! Welche Quelle der Freude und des Glückes! - Glücklich die Seelen, die dem lieben Gott sagen können: "Herr, ich habe Dir immer gehört!...
Kampf
Man darf nicht glauben, daß es auf Erden irgendeinen Ort gibt, wo wir dem Kampf gegen den Teufel entkommen könnten. Wir werden unseren Widersacher überall finden, und überall wird er versuchen, uns den Himmel zu entreißen. Aber immer und überall können wir Sieger bleiben. Wenn wir wollen, können wir mit der Gnade Gottes, die uns nie verweigert wird, immer triumphieren.
Kreuz
Das Kreuz ist das lehrreichste Buch, das man lesen kann. Wer dieses Buch nicht kennt, ist ein Unwissender, selbst wenn er alle anderen Bücher gelesen hätte. Das Kreuz umfaßt die ganze Welt. Es ragt an den vier Ecken des Universums empor. Für jeden gibt es einen Teil davon.
Kreuzzeichen
Für den Teufel ist das Kreuzzeichen etwas Schreckliches, denn wir entkommen ihm ja durch das Kreuz. ..Mit großer Ehrfurcht müssen wir das Kreuzzeichen machen. Man fängt beim Kopf an, womit auf das Oberhaupt der Schöpfung, den Vater, hingewiesen wird. Dann folgt das Herz: die Liebe, das Leben, die Erlösung - der Sohn; schließlich die Schultern: die Kraft - der Heilige Geist. Alles erinnert uns an das Kreuz. Wir selbst sind in Form eines Kreuzes erschaffen.
Kommunion
Es gibt nichts, was der Eucharistie an Größe gleichkäme! Stellt alle guten Werke der Welt einer guten Kommunion gegenüber, das ist wie ein Staubkörnchen neben einem Gebirge.
Die Kommunion! ...Oh, welche Ehre erweist Gott seinem Geschöpf! Die Kommunion wirkt auf die Seele wie ein Windstoß in ein erlöschendes Feuer, in dem noch Glut vorhanden ist. Ein Windstoß, und das Feuer brennt wieder.
Man spürt es, wenn eine Seele das Sakrament der Eucharistie würdig empfangen hat. Sie ist so in Liebe versunken, von ihr durchdrungen und verändert, daß man sie in ihrem Handeln und in ihren Worten nicht wiedererkennt. ..Sie ist demütig, liebenswürdig und bescheiden; sie ist in friedlichem Einklang mit der ganzen Welt. Sie ist eine zu den größten Opfern fähige Seele.
Leiden
Die Kinder dieser Welt sind voll Sorge, wenn sie das Kreuz heimsucht. Die guten Christen machen sich Sorgen, wenn es ferne von ihnen ist.
Wen Gott liebt, für den sind Prüfungen keine Strafen, sondern Gnaden. Legt man eine reife Traube in die Weinpresse, dann gibt es einen köstlichen Saft. So fließt auch aus der Presse unseres Leidens ein Wein, der die Seele nährt und stärkt. Der Christ lebt inmitten der Kreuze wie der Fisch im Wasser. Alle Leiden sind süß, wenn man vereint mit dem Herrn leidet.
Leidenschaft
Es gibt nur eines: entweder herrscht ein Christ über seine Leidenschaften, oder seine Leidenschaften beherrschen ihn. Es gibt keinen Mittelweg.
Maria
Das Herz dieser guten Mutter besteht nur aus Liebe und Barmherzigkeit. Ihr einziger Wunsch ist es, uns glücklich zu sehen. Wenn der Sünder diese gute Mutter um Hilfe anruft, so läßt sie ihn eintreten - und sei es durch das Fenster!
Alles, worum der Sohn Gottes seinen Vater bittet, wird ihm gewährt. Alles, worum die Mutter ihren Sohn bittet, wird ihr ebenfalls gewährt.
Mensch
Die Menschen gleichen Maulwürfen, die unter der Erde ihre Gänge graben und nur selten bis zum Tageslicht vorstoßen.
Der Mensch ist so groß, daß nichts auf der Erde ihm genügen kann. Nur wenn er sich Gott zuwendet, ist er zufrieden. Zieh einen Fisch aus dem Wasser: er wird nicht leben können. Das ist der Mensch ohne Gott.
Messe
Alle guten Werke zusammen erreichen nicht den Wert eines einzigen Meßopfers, denn sie sind die Werke der Menschen; die Messe aber ist Gottes Werk. Mit ihr verglichen, bedeutet selbst das Opfer des Märtyrers nichts. Hier gibt der Mensch Gott sein Leben hin; in der Messe ist es Gott, der seinen Leib und sein Blut für den Menschen opfert.
Natur -Schöpfung
Bei der Arbeit auf dem Bauernhof lernte der heilige Pfarrer im großen Buch der Schöpfung lesen.
In seinen Ansprachen und beim Katechismusunterricht bediente er sich gern der Schönheiten der Natur und entnahm ihr anmutige Vergleiche um zum Lobpreis und zur Liebe Gottes zu bewegen :
Der Heilige Geist ist es, der die Felder der Gnade zur Reife bringt. Es ist wie mit dem Weizenkorn ; man streut es in die Erde; aber es bedarf der Sonne und des Regens, damit es aufgehen und zur Ähre werden kann. Wer keine Gottesliebe besitzt, ist arm; er gleicht dem Baum, der weder Blüten noch Früchte trägt.
Opfer
O, wie liebe ich diese kleinen Opfer, die von niemandem gesehen werden, wie z. B. eine Viertelstunde eher aufstehen, oder sogar in der Nacht für einen kurzen Augenblick das Bett verlassen, um zu beten.
Ordensleben
Was macht das Ordensleben so verdienstvoll ? Es ist der andauernde Verzicht auf den eigenen Willen, jenes beständige Absterben dessen, was in uns am stärksten lebt.
Priestertum
Wenn man die Religion zerstören will, greift man zuerst den Priester an. Denn wo es keilten Priester mehr gibt, gibt es kein heiliges Opfer mehr, und wo es kein heiliges Opfer mehr gibt, stirbt die Religion. Der Priester soll vor allem ein Mann des Gebetes sein. Welch ein Unheil: ein Priester ohne Innenleben! ...Aber dazu gehört Ruhe, Schweigen, Einsamkeit.
O, was ist es doch Großes um einen Priester! Erst im Himmel wird man ganz verstehen, was ein Priester ist. Das Priestertum offenbart uns die Liebe des Herzens Jesu.
Das Priestertum ist die Herzensliebe Christi. Wenn ihr einen Priester seht, denkt an unsern Hern Jesus Christus!
Prüfung
Fragen wir nie, woher die Prüfungen kommen: sie kommen von Gott. Denn er ist es, der uns damit die Möglichkeit gibt, ihm unsere Liebe zu beweisen. Wen Gott liebt, für den sind Prüfungen keine Strafen, sondern Gnaden.
Rache
Der Himmel kennt keine Rachsucht. Für die guten und demütigen Herzen, die Unrecht und Schmähungen mit Freude oder Gleichmut ertragen, beginnt der Himmel schon auf dieser Welt.
Der liebe Gott wird nur denen verzeihen, die verziehen haben. Anders geht es nicht.
Reinheit
Meine Kinder, wir können den Einfluß, den eine reine Seele auf den lieben Gott hat, nicht begreifen: sie erhält alles, was sie will. Eine reine Seele ist bei Gott wie ein Kind bei seiner Mutter. Es liebt und herzt sie, und die Mutter erwidert ihm seine Zärtlichkeiten.
Um die Reinheit zu bewahren, gibt es drei Dinge: die Gegenwart Gottes, das Gebet und die Sakramente.
Die Reinheit ist ein Geschenk des Himmels. Man muß sie von Gott erbitten. Wenn wir darum bitten, werden wir sie erhalten.
Seelen
In der Seele, die mit Gott verbunden ist, herrscht immerwährender Frühling.
Wieviele Seelen können wir durch unser Beten bekehren. ..Wer eine Seele vor der Hölle rettet, der rettet nicht nur diese, sondern auch seine eigene.
Sonntagsheiligung
Der Sonntag ist Gottes Eigentum, der Tag, der ihm gehört, der Tag des Herrn.
Mit welchem Recht rührt ihr an etwas, das euch nicht gehört? Ihr wißt, daß ein gestohlenes Gut niemals Segen bringt, auch nicht der Tag, den ihr dem Herrn nehmt. Ich kenne zwei Wege, wie man sicher arm wird: am Sonntag arbeiten und fremdes Gut sich aneignen.
Stolz
Wie die Speisen mit Salz, würzen wir alles mit Stolz. Wir sehen es gerne, wenn unsere guten Werke bekannt werden. Es freut uns, wenn man auf unsere Tugenden aufmerksam wird. Bemerkt man unsere Mängel, so stimmt es uns traurig. Die Heiligen waren anders. Es betrübte sie, wenn ihre Tugenden bekannt wurden, und sie waren froh gestimmt, wenn man ihre Unvollkommenheit erkannte.
Wenn wir aus Stolz sündigen. ..dann sagen wir zu Gott, daß wir von allem unabhängig sind.
Sünde
Die Sünde ist der Scharfrichter des lieben Gottes und der Mörder der Seele. Sie reißt uns aus dem Himmel und stürzt uns in die Hölle. Und trotzdem lieben wir sie! ...Welch ein Wahnsinn !
Ein Christ, nach dem Bild Gottes geschaffen, Gotteskind, Gottes Bruder und Erbe Gottes! Ein Christ, dessen Körper Tempel des Heiligen Geistes ist: und gerade diesem raubt die Sünde jegliche Würde! Tabernakel
Was macht unser Herr im Tabernakel ? - Er wartet auf uns. Er wartet darauf, daß wir mit unseren Bitten zu ihm kommen. Er ist gegenwärtig im Sakrament seiner Liebe, stets bereit, bei seinem Vater für die Sünder Fürsprache einzulegen. Er ist hier, um uns zu trösten. Laßt uns ihn öfters besuchen !
Teufel
Der Teufel lenkt uns ab bis zum letzten Augenblick, wie man einen armen Kerl ablenkt, bis die Polizei ihn abholt. ..
Was der Teufel am meisten fürchtet, das ist die Demut.
Man darf nicht auf den Teufel hören, der immer, nachdem er uns zu einer Sünde verleitet hat, versucht, uns in die Verzweiflung zu treiben.
Vergnügen
Mit Spiel und Zerstreuung muß man wie mit Medikamenten umgehen: sie dürfen weder gefährlich noch zu häufig sein.
Verleumdung
Der Verleumder ist wie eine Raupe, die über Blumen kriecht und darauf ihren ekligen Schleim zurückläßt.
Versuchung
Gegen die Versuchungen sind drei Dinge absolut notwendig: das Gebet, um uns zu erleuchten, die Sakramente, um uns zu stärken, und die Wachsamkeit, um uns zu schützen.
Die Versuchung ist ein Mittel, den Himmel zu gewinnen. In der Tat welches Verdienst hätten wir, in der kurzen Zeit unseres Lebens Gutes zu wirken, wenn wir keine Versuchungen hätten?
Opfert die Versuchung auf, um die Bekehrung der Sünder zu erbitten: das ärgert den Teufel und treibt ihn in die Flucht. Die Versuchung wendet sich nämlich gegen ihn. Hernach wird er euch in Ruhe lassen.
Verzicht
Wodurch wird das religiöse Leben so verdienstvoll ? Durch den fortwährenden Verzicht, diesen Tod des eigenen Ich.
In der Welt findet man jeden Augenblick Gelegenheit, auf seinen Willen zu verzichten: einen Besuch unterlassen, ein Liebeswerk ausführen, das keine Freude macht, zwei Minuten später zu Bett gehen, zwei Minuten früher aufstehen. ..Wenn man erst einmal mit diesem Leben der Entsagung begonnen hat, dann läuft es von selber weiter und diese Tugend besitzen, heißt alles besitzen.
Werke
Ja, es werden nur wenige der guten Werke Belohnung finden; denn statt aus Liebe zu Gott handeln wir so oft aus Gewohnheit, Routine, und Eigenliebe ...O, wie schade! Wenn alle unsere Handlungen offenbar werden, sind selbst unter den guten nur wenige, die Gott gefallen. Denn in unseren scheinbar guten Taten finden sich so viele Unvollkommenheiten, selbstsüchtige Gedanken, soviel menschliche Selbstzufriedenheit, Lust an Sinnlichem und Gegenleistung aus Egoismus. Nach außen hin erscheinen diese Taten gut. Sie gleichen jenen gelben, reifen Früchten, die bereits innen von Würmern angefressen sind.
Solch ein Wort des Heiligen sollte uns durch den Tag begleiten, wie die Tagesration den Soldaten im Kampf
Hinreichender Stoff zu einer Fülle von Betrachtungen unserer christlichen Berufung bieten diese "Goldenen Worte" des hl. Pfarrers. Geprägt von einer glühenden Gottesliebe, von der großen Verantwortung für die unsterblichen Seelen, verständlich und bildhaft hat er sie gesprochen, ähnlich seinem göttlichen Meister, der "nie ohne Gleichnisse sprach"
Bei der heutigen Glaubensunsicherheit, der verbreiteten Verwirrung der Geister, leiden gerade gute Christen an innerer Not. Wie kann uns das Leben dieses Priesters aufrichten, den Glauben in seiner weltüberwältigenden Macht aufleuchten lassen. "Die Seele derer, die keinen Glauben haben, ist blinder als die Leute, die keine Augen haben. Wir sind in dieser Welt wie in einem Nebel, aber der Glaube ist der Wind, der den Nebel zerstreut und über unserer Seele eine herrliche Sonne leuchten läßt ...Seht, wie düster und kalt es bei den Ungläubigen ist. Dort herrscht ein langer Winter. Bei uns ist alles heiter, voll Freude und Trost.
Laßt die Weltleute reden. Sie sind blind. Wer nicht sieht, erkennt nicht. Wer nicht erkennt, liebt nicht. Wer Gott nicht liebt, liebt sich selbst und zugleich seine Lust. Er hängt sein Herz an Dinge, die wie Rauch vergehen.
Dies sind die Worte eines Mannes, der unerbittlich gegen sich selbst ein hartes Büßerleben führte, um 100.000 Menschen kamen in seinen letzten Lebensjahren jährlich nach Ars. ..Diese Worte kommen aus tiefer geistlicher Erfahrung.
Ein Gebet des heiligen Pfarrers um Glaube, Hoffnung und Liehe:
Mein Gott, ich glaube, ich glaubefest, daß du überall zugegen bist, daß Du mich siehst, daß ich unter Deinen Augen bin, daß eines Tages ich mich selbst klar erkennen werde, daß ich alle Güter genießen werde, die Du mir versprochen hast.
Mein Gott, ich hoffe, daß Du mir all das belohnen wirst, was ich getan habe, um Dir zu gefallen.
Mein Gott, ich liebe Dich, ich habe ein Herz, um Dich zu lieben!"
So betet die Kirche zum hl. Pfarrer von Ars
Allmächtiger und barmherziger Gott,
du hast den hl. Johannes Maria zu einem Wunder des Seeleneifers, der beständigen Liebe zum Gebet und zu Werken der Buße gemacht. Wir bitten dich: verleihe uns die Kraft, nach seinem Vorbild und mit seiner Fürbitte die Seelen unserer Brüder und Schwestern für Christus zu gewinnen und mit ihnen die ewige Seligkeit zu erlangen.
Durch ihn, Christus unseren Herrn.
------------------------------
Wir haben alles zu gewinnen
Diese herrlich Hoffnung auf den Himmel, die einen guten Christen tröstet und belebt, kann ein schlechter Christ nicht verstehen. Alles, worin das Glück der Heiligen besteht, erscheint ihm hart und unbequem.
Betrachtet, meine Kinder, diese tröstlichen Gedanke: mit wem werden wir im Himmel beisammen sein? Mit Gott, unserem Vater, mit Jesus Christus, unserem Bruder, mit der heiligen Jungfrau, unserer Mutter, und mit den Heiligen, die unsere Freunde sind.
Wenn wir unser Glück recht verstünden, könnten wir fast sagen, dass wir glücklicher als die Heiligen im Himmel sind. Sie leben von ihrer Rente; sie können nichts mehr dazuverdienen. Wir aber können jeden Augenblick unseren Reichtum noch vermehren.
Dabei sollen wir nicht die Arbeit, sondern den Lohn im Auge haben. Ein Kaufmann sieht nicht auf die Mühe, die ihm sein Geschäft bereitet, sondern auf den Gewinn, den ihm dieses bringt.... Was sind zwanzig oder dreißig Jahre im Vergleich zur Ewigkeit?....
In der Welt verschweigt man gern Himmel und Hölle. Den Himmel - denn wenn wir einsehen würden, wie herrlich er ist, möchten wir um jeden Preis dorthin gelangen. Die Welt würde uns unwichtig sein. -
Die Hölle übergeht man mit Schweigen, weil wir, wenn wir ihre Qualen sähen, ihr um jeden Preis entrinnen möchten.
Wenn ein Kaiser einen seiner Untertanen zu sich rufen ließe und ihm sagte: "Ich will dich glücklich machen. Wohne bei mir; alles, was ich habe, gehört dir; erfreue dich daran und genieße es! Doch achte stets darauf, dass du in allem, was recht und gerecht ist, mir nicht missfällst!" Wie eifrig und gewissenhaft würde er den Wunsch seines Herrn erfüllen! Und Gott ist zu uns ebenso entgegenkommend.... Doch seine Freundlichkeit lässt und kalt. Was er uns verheißen hat, bedeutet uns nichts. Oh wie schade!
Groß wird die Freude der Gerechten sein, wenn am Jüngsten Tag die Seele, umgeben vom Himmelsduft, ihren Körper abholen wird, um Gott die ganze Ewigkeit zu genießen. Dann wird unser Leib aus der Erde hervorkommen, rein wie das Linnen nach der letzten Bleiche. Die Körper der Gerechten werden im Himmel wie Lichtkugel, wie strahlende, reine Diamanten glänzen.
----------------------------
Ein Freund erwartet uns
Die Sünde ist der Scharfrichter des lieben Gottes und der Mörder der Seele. Sie reißt uns aus dem Himmel und stürzt uns in die Hölle. Und trotzdem lieben wir sie!...... Welch ein Wahnsinn! Wenn wir darüber nachdenken würden, hätten wir eine so tiefe Abscheu vor der Sünde, dass es uns nicht möglich wäre, eine zu begehen.
Meine Kinder, wie undankbar sind wir doch! Der liebe Gott will uns glücklich machen, wir aber wollen das nicht. Wir wenden uns von ihm ab und übergeben uns dem Teufel. Wir fliehen vor unserem Freund und suchen dem Teufel. Wir fliehen vor unserem Freund und suchen unseren Henker!.... Wir sündigen und versinken im Schlamm. Wenn wir dann darin stecken, ist es uns nicht mehr möglich herauszukommen. Ginge es um unser Geld, dann wären wir schlau genug, einen Ausweg aus unserer Misere zu finden. Doch weil es nur um unsere Seele geht, bleiben wir darinnen.
Was hat uns nur der liebe Gott getan, dass wir ihn so beleidigen und ihn im gewissen Sinne noch einmal sterben lassen, ihn, der uns von der Hölle erlöst hat? Jeder, der unterwegs zu einem sündhaften Vergnügen ist, müsste - wie einst Petrus - Jesus begegnen und von ihm zu hören bekommen: "Ich gehe dorthin, wo du hingehst, um noch einmal gekreuzigt zu werden." Vielleicht könnte das den Sündiger noch zur Einsicht bringen.
Oh wie unvernünftig sind wir! Die Zeit, die Gott uns gibt, um uns zu retten, verwenden wir zu unserer Verdammnis. Mit den gleichen Mitteln, die er uns gegeben hat, um ihm zu dienen, bekämpfen wir ihn.
Wenn wir bereits in diesem Leben die Freuden des Himmels genießen könne, indem wir durch die Liebe uns mit Gott vereinen, ist es dann nicht heller Wahnsinn, wenn wir bestrebt sind, uns der Hölle würdig zu machen, indem wir mit dem Teufel einen Bund schließen?..... Wir können einen solchen Wahnsinn kaum begreifen; wir können ihn auch nie genug beweinen....
-----------------------------
Die schlimmen Folgen der Selbstliebe
Seht, meine Kinder, außer Gott gibt es nichts Festes und Beständiges, nichts, gar nichts. Sei es das Leben, das vergeht, sei es das Glück, das zerbröckelt, sei es die Gesundheit, die zerstört wird, oder der gute Ruf, der gehässigen Angriffen ausgesetzt ist. Wir gehen vorüber wie der Wind..... Alles vergeht in großer Eile. Alles überstürzt sich. Ach, mein Gott, mein Gott! wie sind darum diejenigen zu bedauern, die ihr Herz an diese Dinge hängen...... Sie hängen es daran, weil sie sich selbst zu sehr lieben. Aber sie lieben sich nicht mit einer vernünftigen Liebe. Sie lieben sich mit weltlich orientierter Selbstliebe, indem sie sich und die geschaffenen Dinge mehr suchen als Gott. Deshalb sind sie niemals zufrieden, niemals ruhig; sie sind immer in Unrast, immer gequält und verstört.
Seht, meine Kinder, der gute Christ fährt die Erdenwege in einem herrlich geschmückten Siegeswagen. Dieser wird von Engeln gezogen, und der Herr selbst lenkt ihn. Der arme Sünder jedoch ist an seinem Lebenswagen festgeschirrt, und der Dämon sitzt darauf, der mit harten Peitschenschlägen antreibt...
--------------------------
Ein paar Minuten, um seine Seele zu verlieren
Meine Kinder, wir haben Angst vor dem Tod..... Ich verstehe das. Es ist die Sünde, die uns den Tod fürchten lässt. Sie macht ihn so schrecklich und grauenvoll. Sie versetzt den Bösen in der Stunde des Hinübergehens in wahnsinnige Angst. Ja, mein Gott, es gibt wirklich Dinge, die einen erschaudern lassen. Daran zu denken, dass man verdammt ist, von Gott verdammt!.... Das lässt einen im Innern erzittern....
Verflucht von Gott! Und warum? Warum setzen sich die Menschen der Gefahr aus, von Gott verdammt zu werden? Für eine Gotteslästerung, einen bösen Gedanken, wegen einer Flasche Wein, wegen eines Vergnügens von ein paar Minuten Gott verlieren, seine Seele, den Himmel auf ewig..... Man wird jenen Vater, jene Mutter, Schwester, jenen Nachbarn mit Leib und Seele zum Himmel auffahren sehen; sie waren mit uns beisammen, haben mit uns gelebt, aber wir sollten ihr gutes Beispiel nicht nachahmen. Wir jedoch werden mit Leib und Seele in die Hölle fahren, um dort zu brennen. Die Teufel werden über uns herrschen. Alle, deren schlechten Rat wir befolgt haben, werden und foltern.
Meine Kinder, wenn ihr jemand steht, der einen großen Scheiterhaufen herrichtet und Reisig aufeinaderschichtet, und ihr ihn fragt, was er da macht, und er euch antwortet: "Ich bereite ein Feuer, das mich verbrennen soll", was würdet ihr euch dabei denken? Und wenn ihr den gleichen Menschen seht, wie er sich den Flammen des Scheiterhaufens nähert, wie er sich hineinstürzt,.... was würdet ihr sagen?.... Wenn wir eine Sünde begehen, machen wir das gleiche. Nicht Gott stürzt uns in das Feuer, sondern wir selbst durch unsere Sünden.
Der Verdammte wird sagen: "Ich habe Gott, meine Seele und den Himmel verloren, und das durch meine Schuld, durch meine Schuld, durch meine große Schuld!..." Er wird sich aus der Glut erheben, um gleich wieder in sie zurückzufallen.
Wir schieben unsere Bekehrung bis zum Sterben auf; aber wer garantiert uns, dass wir dazu die nötige Zeit und Kraft haben werden in diesem schrecklichen Augenblick, vor dem alle Heiligen Angst hatten und in dem sich die Hölle zum letzten Angriff gegen uns vereinigt, da sie weiß, dass dies der entscheidende Augenblick ist.
Nein, wahrlich, wenn die Sünder an die Ewigkeit dächten, an dieses schreckliche "Für-immer", sie würden sich auf der Stelle bekehren....
--------------------------
Sogar Versuchungen haben ihr Gutes
Wie der gute Soldat vor dem Kampf keine Furcht kennt, so darf auch der gute Christ sich vor Versuchungen nicht fürchten. IN der Garnison sind alle Soldaten mutig, auf dem Schlachtfeld aber scheiden sich die tapferen von den feigen.
Die größte Versuchung ist es, gar keine zu haben. Wir könnten fast sagen, dass wir uns freuen, wenn wir versucht werden: dies ist nämlich Erntezeit für die Seele, wo sie Schätze für den Himmel sammelt. Wie zur Ernte steht man in aller Frühe auf und müht sich hart ab. Doch klagt und stöhnt man dabei nicht, denn man sammelt ja reichlich Vorrat in seine Scheune.
Der Teufel versucht nur die Seelen, die aus der Sünde ausbrechen wollen, und jene, die im Stande der Gnade sind. Die anderen gehören ihm ohnehin, sie braucht er nicht zu versuchen.
Wenn wir von der heiligen Gegenwart Gottes recht durchdrungen wären, würde es uns sehr leicht fallen, dem Feind zu widerstehen. Wir würden niemals sündigen, wenn wir bedenken, dass Gott uns sieht.
Ein Heiliger beschwerte sich einmal nach einer Versuchung bei unserem Herrn: "Wo warst Du nur, mein liebster Jesus, während dieses furchtbaren Sturmes?" Der Herr antwortete ihm: "Ich war inmitten deines Herzens, und es bereitete mir Freude, dich kämpfen zu sehen."
Ein Christ muss immer zum Kampf bereit sein. Wie zu Kriegszeiten stets Wachposten aufgestellt sind, um zu beobachten, ob der Feind sich nähert, so müssen auch wir immer auf der Hut sein, damit uns der Feind nicht eine Falle stellt und uns überrumpelt.
--------------------------
Die Demut, die Königin aller Tugenden
Die Demut ist die große Hilfe zur Gottesliebe, der Stolz das große Hindernis zur Heiligkeit. Er ist das Bindeglied in der Kette der Laster, die Demut das gemeinsame Band aller Tugenden.
Die Heiligen erkannten sich selbst besser, als dies bei den übrigen Menschen der Fall ist; denn sie waren demütig. Es ist unbegreiflich, wie und worauf so kleine Geschöpfe wie wir stolz sein können.... Weniger als eine Handvoll Staub sind wir nach unserem Tod. Das ist nicht sehr viel, um überheblich zu sein.
Unsere Freunde sind die, die uns demütigen, nicht die, die uns loben. Die Demut ist wie eine Waage: Je mehr sie sich auf der einen Seite senkt, desto mehr steigt die andere.
Eine stolze Peson glaubt, alles, was sie tut, sei gut; über alle, die mit ihr zu tun haben, will sie herrschen. Immer hat sie recht, immer glaubt sie, ihr Urteil sei besser als das der anderen... Nein, so geht es nicht!.... Fragst du eine demütige und kluge Person um ihr Urteil, so teilt sie es dir einfach und aufrichtig mit. Dann lässt sie die anderen ihre Meinung sagen. Haben sie recht oder unrecht, sie fügt nichts hinzu.
Wurde der Heilige Louis Gonzaga während seiner Schulzeit aus irgendeinem Grund getadelt, so versuchte er sich nie zu verteidigen. Er sagte, was er dachte, und beunruhigte sich nicht weiter über die Meinung der anderen. Wenn er unrecht hatte, so hatte er unrecht; war er im Recht, so sagte er sich: "Auch ich habe früher schon manches Mal unrecht gehabt."
Die Heiligen waren ihrem Ich so abgestorben, dass es sie wenig bekümmerte, ob man ihrer Meinung war oder nicht. Die Welt sagt: "Was für einfältige Leute waren doch die Heiligen." - Ja, sie waren einfältig, was die Dinge der Welt anbelangt, aber für die Dinge Gottes waren sie hellhörig. Von weltlichen Dingen verstanden sie sicher nicht viel, denn diese schienen ihnen so unwichtig, dass sie sie kaum beachteten.
--------------------------
Du sollst verzeihen
Der liebe Gott wird nur denen verzeihen, die verziehen haben. Anders geht es nicht.
Die Heiligen hatten nicht den geringsten Hass und Groll; sie verziehen alles und meinten immer, dass sie wegen ihrer Sünden, wodurch sie Gott beleidigt haben, es viel eher verdienten, gehasst zu werden. Die schlechten Christen aber wollen sich rächen.
Sobald wir unseren Nächsten hassen, wendet sich Gott gegen uns. Der Spieß wird umgedreht. Ich sagte einmal zu jemanden: "Sie wollen also nicht in den Himmel kommen, damit Sie diesen Menschen nicht zu sehen brauchen?" "Oh ja, doch.... Aber wir wollen uns fernbleiben, damit wir uns nicht sehen." Das wird für sie nicht schwer sein; denn die Pforte des Himmels bleibt für den Hass verschlossen.
Der Himmel kennt keine Rachsucht. Für die guten und demütigen Herzen, die Unrecht und Schmähungen mit Freude oder Gleichmut ertragen, beginnt der Himmel schon auf dieser Welt; wer aber seinen Groll bewahrt, ist unglücklich..... Es gibt Leute von großer äußerer Frömmigkeit, die bei dem geringsten Unrecht und der kleinsten Verleumdung sich betroffen und verletzt fühlen......
Das beste Mittel, den Teufel abzuwehren, wenn er uns gehässige Gedanken gegen die einflößt, die uns Böses tun, ist das sofortige Gebet für sie. So wird es gelingen, das Böse durch das Gute zu besiegen, und das tun die Heiligen.
-------------------------
Das Beste Heilmittel für die kranke Seele
Meine Kinder, man kann die Güte nicht begreifen, die Gott uns erwiesen hat, als er dieses große Sakrament der Buße einsetzte.
Wenn man zu den armen Verdammten, die schon lange in der Hölle sind, sagen würde: "Wir werden am Eingang der Hölle einen Priester stellen. Jeder, der beichten will, braucht nur hineinzugehen." Glaubt ihr, meine Kinder, dass ein einziger zurückbliebe? Die größten Verbrecher würden sich nicht fürchten, ihre Sünden zu bekennen, selbst wenn sie dies vor der ganzen Welt tun müssten. Oh wie schnell würde die Hölle sich leeren und der Himmel sich bevölkern. Wir jedoch haben die Zeit und die Möglichkeiten, die diese armen Verdammten nicht haben.
Meine Kinder, sobald wir einen Flecken auf unserer Seele haben, müssen wir es machen wie jemand, der eine herrliche Kristallkugel besitzt, auf die er immer sorgfältig achtet. Wenn er nur ein bißchen Staub darauf bemerkt, fährt er schnell mit einem Schwamm darüber, und schon strahlt die Kugel wieder.
Wie schön ist es zu wissen, dass wir ein Sakrament haben, das die Wunden unserer Seele heilt! Wir müssen es jedoch mit aufrichtigem Herzen und gutem Vorsatz empfangen, sonst kommen neue Wunden zu den alten hinzu.
Was würdet ihr von jemandem halten, der ganz mit Wunden bedeckt ist und sich folgendermaßen benimmt: Man rät ihm, ins Krankenhaus zu gehen. Er sucht einen Arzt auf, der ihn mit Medikamenten heilt. Jetzt aber nimmt er sein Messer und bringt sich damit tiefe Schnitte bei; er richtet sich noch schlimmer zu als zuvor. Seht ihr, so macht es auch ihr oft, wenn ihr aus dem Beichtstuhl kommt und wieder in die gleichen Sünden fallt.
Andere entweihen das Sakrament, weil es ihnen an Aufrichtigkeit fehlt. Zehn, zwanzig Jahre verheimlichen sie schon manche Todsünde. Ständig werden sie gequält, immer steht ihre Sünde vor ihrem Geist, immer denken sie daran, sie zu beichten, und immer schieben sie es hinaus; es ist wie eine Hölle.
Meine Kinder, man muss darum beten, dass man seine Sünden gut bereut. Nachdem man sie gebeichtet hat, muss man den Stachel der Reue im Herzen behalten und seine Sünden nicht aus dem Auge verlieren. Es sollte uns geschehen wie dem Heiligen Franziskus: ein Engel pflanzte ihm fünf Stacheln ein, die ständig in ihm blieben.
Nach einer guten Beichte habt ihr den Teufel in Ketten gelegt.
Die Sünden, die wir verheimlichen, werden alle wieder offenbar. Um sie gut auszulöschen, müssen wir sie aufrichtig beichten.
-----------------------------
Die Eucharistie öffnet uns die Pforte des Himmels
"Worum ihr den Vater in meinem Namen bitten werdet", so sagt Jesus, "das wird er euch geben," Niemals wären wir auf den Gedanken gekommen, Gott um seinen eigenen Sohn zu bitten. Wovon der Mensch sich keine Vorstellung machen konnte, das tat Gott, Er sprach, plante und verwirklichte in seiner Liebe, was der Mensch weder aussprechen noch ausdenken konnte, was er nie gewagt hätte sich zu wünschen. Hätten wir uns je getraut, Gott zu bitten, er möge für uns seinen Sohn sterben lassen und uns sein Fleisch zu essen und sein Blut zu trinken geben?
Ohne die göttliche Eucharistie gäbe es kein wahres Glück in dieser Welt. Das Leben wäre nicht zu ertragen. Unsere Freude und Seligkeit bekommen wir mit der heiligen Kommunion.
Der liebe Gott, der sich im Sakrament seiner Liebe uns schenken will, gab uns ein starkes, tiefes Verlangen, das nur er zu stillen imstande ist..... Würden wir diesem großen Sakrament keine Beachtung schenken, so wären wir wie ein Verdurstender am Flussufer; er bräuchte sich nur zu bücken....., oder wie jemand, der neben einem Schatz verarmt, weil er seine Hand nicht ausstreckt.
Könnten wir Christen doch verstehen, was der Herr uns sagt: "Trotz deiner Erbärmlichkeit möchte ich dich aus nächster Nähe sehen, deine schöne Seele, die ich für mich erschaffen haben. So groß habe ich sie gemacht, dass nur ich sie auszufüllen vermag, so rein, dass nur mein Leib für sie Nahrung sein kann."
Meine Kinder, es gibt nichts Größeres als die Eucharistie. Wie ein Staubkorn vor einem Gebirge sind alle guten Werke auf Erden im Vergleich zu einer einzigen würdigen Kommunion.
Könnte das Menschenherz alle in der heiligen Kommunion eingeschlossenen Reichtümer ausschöpfen, so benötigte es nichts weiter, um glücklich und zufrieden zu sein. Der Geizige liefe nicht mehr dem Gelde nach, und den Ehrgeizigen triebe es nicht mehr nach äußeren Ehren. Jeder würde gerne die Erde verlassen, den Staub von seinen Schuhen schütteln und dem Himmel entgegeneilen.
Wer die heilige Eucharistie empfängt, verliert sich in Gott wie ein Wassertropfen im Ozean. Man kann sie nicht mehr voneinander trennen. Wenn nach der Kommunion uns jemand mit der Frage überraschte: "Was tragt ihr mit euch nach Hause?" so könnten wir antworten: "Wir tragen den Himmel mit uns fort." Das trifft genau zu. Doch unser Glaube ist nicht groß genug. Wir begreifen unsere Würde nicht. Wenn wir vom heiligen Tisch weggehen, sind wir so glücklich, wie es die drei Weisen aus dem Morgenland gewesen wären, wenn sie das Jesuskind mit sich fortgetragen hätten können.
Beim Empfang der heiligen Kommunion ergreift uns ein eigenartiges Gefühl, ein Wohlbefinden, das selbst körperlich spürbar wird. Was ist es, das wir hier empfinden? es ist die Ehrfurcht vor der Gegenwart Gottes, die uns erschauern läßt. Mit dem Heiligen Johannes können wir nur bekennen: "Es ist der Herr!" Wer hier überhaupt nichts empfindet, ist zu bedauern.
Mir gefällt es nicht, wenn jemand sofort nach dem heiligen Mahl zu lesen beginnt. Oh nein! Warum jetzt Menschenworte, wenn Gott zu uns spricht?... Wir müssen darauf hören, was der liebe Gott zu unserem Herzen spricht.
Füllt eine Flasche mit Wein und verkorkt sie gut, so könnt ihr den Wein aufbewahren, solange ihr wollt. Ähnlich könnt auch ihr nach der Kommunion in euch den Herrn bewahren und lange jenes Feuer spüren, das die Liebe zum Guten und Abscheu gegen das Böse im Herzen wachhält, wenn ihr ein Leben innerer Sammlung und frommer Betrachtung führt.
------------------------------
Keine Angst, die heilige Kommunion öfters zu empfangen
Meine Kinder, alle Geschöpfe brauchen Nahrung, um zu leben - auch die Seele. Wo findet sie diese Nahrung?
Als Gott unserer Seele Speise geben wollte, um sie auf ihrer Pilgerschaft zu stärken, ließ er seinen Blick über die Schöpfung streifen: aber er fand nichts, was der Seele würdig gewesen wäre. Dann fasste er in seinem Inneren den Entschluss, sich selbst zu schenken.... Oh meine Seele, wie groß bis du, da nur Gott dich zufriedenstellen kann!.....
Die Nahrung der Seele ist der Leib und das Blut Gottes! Oh wunderbare Nahrung! Die Seele kann sich nur von Gott nähren. Nur Gott kann sie sättigen, nur er ihren Hunger stillen. Für sie ist Gott absolut notwendig.
Wie glücklich sind die reinen Seelen, die die Gnade haben, sich mit unserem Herrn in der Kommunion zu vereinen. Im Himmel werden sie wie herrliche Diamanten strahlen, weil Gott sich in ihnen schauen wird.
Man spürt es, wenn eine Seele das Sakrament der Eucharistie würdig empfangen hat. Sie ist so in Liebe versunken, von ihr durchdrungen und verändert, dass man sie in ihrem Handeln und in ihren Worten nicht wiedererkennt... Sie ist demütig, liebenswürdig und bescheiden; sie ist in friedlichem Einklang mit der ganzen Welt. Sie ist eine zu den größten Opfern fähige Seele.
Geht deshalb zur heiligen Kommunion, meine Kinder, empfangt Jesus mit Liebe und Vertrauen! Lebt von Ihm, um für Ihn zu leben. Sagt nicht, ihr hättet zu viel Arbeit. hat nicht der göttliche Erlöser gesagt: "Kommet alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich werde euch erquicken.2 Wie könnt ihr eine so liebevolle Einladung zurückweisen. Sagt nicht, ihr wäret ihrer nicht wert. Ja, es ist wahr, ihr habt sie nicht verdient, aber ihr braucht sie. Wenn Gott darauf gesehen hätte, ob wir ihrer würdig wären, er hätte das wunderbare Sakrament seiner Liebe niemals eingesetzt; denn niemand auf der Welt ist es wert, weder die Heiligen, noch die Engel oder Erzengel... Er aber hat unsere Not gesehen, und notwendig ist dieses Sakrament für jeden von uns. Entschuldigt euch nicht damit, dass ihr armselige Sünder seid und deshalb ihm nicht zu nahen wagt. Es wäre das gleiche, wie wenn ihr sagen würdet, ihr seid zu krank, um einen Arzt rufen zu lassen und ein Heilmittel zu nehme.
Was tut der Herr im Sakrament seiner Liebe? Er verschenkt sein Herz, um uns zu lieben. Ein Hauch zärtlicher Barmherzigkeit strömt aus diesem Herzen, um die Sünden der Welt hinwegzunehmen.
Wenn wir nach Empfang des Sakraments die Liebe Gottes in uns schwinden fühlen, lasst uns geistigerweise mit dem lebenspendenden Leib des Heilands uns wieder vereinen!.... Können wir nicht in die Kirche kommen, so wenden wir uns dem Tabernakel zu. Der liebe Gott kennt keine Mauer, die ihn hindern könnte. Eine von Liebe durchdrungene Seele entschädigt sich, indem sie voll heißer Sehnsucht immer aufs neue sich mit ihm vereinigt
Meine Kinder, wenn wir den Wert der heiligen Eucharistie wirklich verstünden, würden wir die kleinsten Sünden meiden, um das Glück zu haben, den Leib des Herrn öfters empfangen zu dürfen. Wir würden unsere Seele immer rein bewahren.